Querverweise Triesdorf am 25.10.23

Wiesenbrüter:
Schutz & Zukunft

Markus Bachmann, Julia Schrade, Prof. Dr. Manfred Geißendörfer, Jasmin Trescher, Dietmar Herold

Fotos von Selina Bock

Am 25. Oktober 2023 fand auf dem Campus der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) die bayernweite Vortragsreihe "Querverweise" statt, die einen tiefen Einblick in das Thema "Wiesenbrüter: Schutz & Zukunft" bot. Markus Bachmann, ein Experte des LBV (Landesbund für Vogelschutz), eröffnete die Veranstaltung mit einem inspirierenden Vortrag. Er präsentierte das Wiesmet-Gebiet, ein 1100 Hektar großes Areal von Feuchtwiesen, das als entscheidendes Habitat für verschiedene Wiesenbrüter dient. Unter den dort beheimateten Arten befinden sich der Große Brachvogel, der Kiebitz, die Uferschnepfe und andere.

Markus Bachmann betonte jedoch die akute Bedrohung dieser Vögel, da viele von ihnen einen negativen Bestandstrend aufweisen. Er identifizierte die Hauptprobleme als hohe Prädation, Mangel an Strukturvielfalt, zunehmende Verbuschung, landwirtschaftliche Aktivitäten und Wasserknappheit. Trotz diverser Managementmaßnahmen und Schutzvorkehrungen sind reproduktive Erfolge nur in seltenen Ausnahmejahren zu verzeichnen. Dies wirft die wichtige Frage auf: Ist der Aufwand noch gerechtfertigt?

In der anschließenden Podiumsdiskussion brachten verschiedene Experten ihr Fachwissen ein. Unter ihnen waren Julia Schrade, die sich mit Wassermanagement beschäftigt und Vorsitzende der jungen DWA (Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall) ist, sowie Prof. Dr. Manfred Geißendörfer, Dozent für Agrarpolitik an der Fakultät für Landwirtschaft, Lebensmittel und Ernährung der Universität Triesdorf. Ebenfalls beteiligt waren Jasmin Trescher von der LBV-Hochschulgruppe Triesdorf, Dietmar Herold, Projektleiter von Chance.Natur, und Markus Bachmann, Vorsitzender der LBV-Kreisgruppe Ansbach.

Wie sieht Wiesenbrüterschutz aus?

Der Schutz von Wiesenbrütern erfordert ein koordiniertes Vorgehen und verschiedene Maßnahmen. Dazu gehört die gezielte Suche nach Nestern und die Kennzeichnung der Küken mit Sendern, um ihr Verhalten zu verfolgen. Vor der Mahd werden die Küken geortet und entsprechende Maßnahmen ergriffen, um sie zu schützen. Zusätzlich werden Schutzvorkehrungen gegen Prädation getroffen.

Eine enge Kommunikation zwischen den beteiligten Akteuren, wie Landwirten und freiwilligen Helfern, ist ebenfalls von entscheidender Bedeutung, um effektiven Schutz zu gewährleisten und erfolgreiche Strategien zu entwickeln.

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Lohnt sich das noch?

Trotz der Herausforderungen sind im Wiesmet-Gebiet bereits verschiedene Maßnahmen zur Förderung von Wiesenbrütern umgesetzt worden, wie die Errichtung von Wehren oder die Platzierung von Sandsäcken, um Wasser in den Wiesen zurückzuhalten. Diese Maßnahmen haben zu kleinen Erfolgen geführt. Die positiven Auswirkungen zeigen, dass sich der Aufwand lohnt. Wiesenbrüter spielen eine wichtige Rolle als Indikator für die Artenvielfalt.

Wenn der Wiesenbrüterschutz gelingt, dann gelingen ebenso der Schutz von Insekten, einem reichhaltigen Pflanzenbestand, Gewässerreinheit und -struktur! Die Zusammenarbeit mit Landwirten ist dabei entscheidend und fördert eine ganzheitliche Herangehensweise im Naturschutz.

Handlungsempfehlungen

Politik und Gesellschaft

  • Politische und gesellschaftliche Meinung spielen eine große Rolle
  • Politik muss Signal für Wiesenbrüterschutz senden
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Landwirtschaft

  • Landwirte spielen eine wichtige Rolle
  • Gute Kommunikation wichtig
  • Kompensation von Ertragseinbußen, die durch angepasste Landwirtschaft und etablieren von Feuchtwiesen entstehen
  • Thema Biodiversität/Naturschutz soll in Ausbildung integriert werden
  • Landwirte müssen mitentscheiden dürfen
  • Flexibilität im Vertragsnaturschutz schaffen z.B.: Mahd Zeitpunkte flexibel gestalten, sodass ein Mosaik entsteht

Feuchtwiesen

  • Relief in Feuchtwiesen schaffen (trockenere und feuchtere Bereiche)
  • Mehr feuchte Wiesen schaffen, die auch bis Ende Mai feucht sind
  • Wasserrückhalt auf den Wiesen fördern
  • Wasser zu Not auch künstlich durch Pumpen in der Wiese halten
  • Wässerwiesen Projekt als gutes Beispiel
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Beweidung

  • Beispiel zeigte, dass junge Kiebitze in den Koppeln großgezogen werden
  • Beweidung sorgt für kurzen, nicht so dichten Rasen
  • Kot der Tiere lockt Insekten an
  • Auch gut als Vermarktung für Landwirt (Einnahmequelle)

Zukünftige Generation

  • Artenkenntnis vermitteln
  • Wiesenbrüterschutzprojekte unterstützen
  • Vernetzung der NAJU mit anderen Jugendgruppen und Jugendlichen (z.B.: Junge DWA, Landwirtschaftstudierenden)
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Handlungs-
empfehlungen

Politik und Gesellschaft

  • Politische und gesellschaftliche Meinung spielen eine große Rolle
  • Politik muss Signal für Wiesenbrüterschutz senden
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Landwirtschaft

  • Landwirte spielen eine wichtige Rolle
  • Gute Kommunikation wichtig
  • Kompensation von Ertragseinbußen, die durch angepasste Landwirtschaft und etablieren von Feuchtwiesen entstehen
  • Thema Biodiversität/Naturschutz soll in Ausbildung integriert werden
  • Landwirte müssen mitentscheiden dürfen
  • Flexibilität im Vertragsnaturschutz schaffen z.B.: Mahd Zeitpunkte flexibel gestalten, sodass ein Mosaik entsteht
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Feuchtwiesen

  • Relief in Feuchtwiesen schaffen (trockenere und feuchtere Bereiche)
  • Mehr feuchte Wiesen schaffen, die auch bis Ende Mai feucht sind
  • Wasserrückhalt auf den Wiesen fördern
  • Wasser zu Not auch künstlich durch Pumpen in der Wiese halten
  • Wässerwiesen Projekt als gutes Beispiel
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Beweidung

  • Beispiel zeigte, dass junge Kiebitze in den Koppeln großgezogen werden
  • Beweidung sorgt für kurzen, nicht so dichten Rasen
  • Kot der Tiere lockt Insekten an
  • Auch gut als Vermarktung für Landwirt (Einnahmequelle)
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Zukünftige Generation

  • Artenkenntnis vermitteln
  • Wiesenbrüterschutzprojekte unterstützen
  • Vernetzung der NAJU mit anderen Jugendgruppen und Jugendlichen (z.B.: Junge DWA, Landwirtschaftstudierenden)
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Die Naturschutzjugend im LBV (NAJU Bayern) ist die eigenständige Jugendorganisation des Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V.
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