Querverweise Augsburg am 18.07.2024

Fünf Jahre Volksbegehren »Rettet Die Bienen«

Dr. Norbert Schäffer, Ulrich Deuter, Ines Mittelhammer, M.A. Merle Müller-Hansen, Anne-Sophie Balzer, Franziska Wenger

Fotos von Herbert Huber

Im Café Himmelgrün in Augsburg fand am 18.07.2024 die bayernweite Vortragsreihe „Querverweise“ statt – diesmal veranstaltet von der Hochschulgruppe und Kreisgruppe. Erste Impulse als Einstieg in das Thema „Fünf Jahre Volksbegehren – Rettet die Bienen“ gab Franziska Wenger, Referentin des Volksbegehren Artenvielfalt, in ihrem Vortrag.

Sie erläuterte zunächst mit die Hintergründe des Volksbegehrens und ging die beteiligten Akteure und den zeitliche Ablauf des Volksbegehrens durch. Eine Zahl beeindruckte dabei besonders: „Rettet die Bienen“ war das erfolgreichste Volksbegehren aller Zeiten und es wurden 1.745.383 Unterschriften gesammelt, was 18,4% der bayrischen Bevölkerung entspricht. In ihrem Vortrag zog Franziska Wenger fünf Jahre nach dem Volksbegehren Bilanz und bleuechtete die unterschiedlichen Ziele separat – welche Anliegen wurden erfüllt und bei welchen besteht immer noch Nachbesserungsbedarf.

 

1745383 Unterschriften wurden für das Volksbegehren gesammelt

Insgesamt sind neun Ziele erreicht worden, um ein paar davon aufzulisten: Kein Einsatz von Totalherbiziden, bessere Förderung und Neuanlage von Streuobstwiesen und keine Mahd vor dem 15. Juni. Bei sechs Maßnahmen sind die Zielkriterien größtenteils erreicht worden und bei sechs weiteren werden die Zielkriterien verfehlt.

An diese Bilanzierung schloss sich die Podiumsdiskussion an, um das Volksbegehren nicht nur von der Seite der Arterhaltung zu beleuchten, sondern auch von der Sichtweise der Landwirtschaft und der Bevölkerung zu betrachten.

Während der Podiumsdiskussion diskutierte Dr. Norbert Schäffer (Vorsitzender des LBVs), Ulrich Deuter (Landwirt, Öko-Modellregion Manager in Augsburg), Ines Mittelhammer (Beisitzerin der Landesjugendleitung), M.A. Merle Müller-Hansen (Doktorandin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Lehrstuhl Urbane Klimaresilienz der Uni Augsburg) und Anne-Sophie Balzer (Wissenschaftliche Mitarbeiterin Internationales Doktorandenkolleg "Um(welt)Denken" im Wissenschaftszentrum Umwelt, Uni Augsburg).

Unterschiedliche Standpunkte

Verbraucher*innen

  • Haben große Hebelwirkung
  • Trend zur ökologischen Landwirtschaft oder Vegetarismus nimmt zu
  • Ethische Überlegungen in der Ernährung sind den Menschen in Deutschland sehr wichtig
  • Jedoch kann Ökolandbau zu höheren Lebensmittelpreisen führen, verstärkt so Benachteiligung und Gentrifizierung – Beispiel: Pilotprojekt von Lidl, vegane Produkte günstiger als tierische Alternativen, vegane Produkte wurden mehr verkauft

Landwirt*innen

  • Volksbegehren führte zunächst zu großer Unsicherheit: Dennoch unterstützten viele Landwirt*innen das Begehren
  • Landwirt*innen brauchen Unterstützung durch Konsument*innen, damit sich die Umstellung auf Ökolandwirtschaft lohnt
  • Möchten in Entscheidungen einbezogen werden
  • Wünschen sich mehr Flexibilität bei Maßnahmen zum Erhalt der Artenvielfalt, um selbst Maßnahmen mitzugestalten – Problem: falsche Umsetzung kann Umweltwirkung senken
  • Maßnahmen müssen Sicherheit gewährleisten, planbar sein und gefördert werden.

Staat

  • Junge Menschen sehen die Hauptverantwortung eher beim Staat
  • Zuschüsse für Läden für kurze Transportwege oder Boni für Nachhaltigkeit denkbar
  • Gestaltungsmöglichkeiten durch Symbol- und Vorbildwirkung
  • Hat große Hebelwirkung, kann aber schlechter Dinge umsetzen, die die Bevölkerung nicht will

Kommunikator*innen

  • Viele Begriffe werden von Naturschützern und Wissenschaftlern als selbstverständlich wahrgenommen und nicht hinterfragt
  • Beispiel: der Ausdruck "Biomasse": wirkt entfremdend, nicht jeder kann sich darunter etwas vorstellen. Hat keinen Bezug mehr zu Lebewesen, deshlab Augenmerk auch auf Sprache legen
  • Reine Daten ohne Lebensbezug bewirken keine Verhaltensänderung

Volksbegehren

  • Erfolgreichstes Volksbegehren aller Zeiten
  • Angestoßen von der ÖDP, der LBV stieg gleich zu Anfang mit ein
  • Es war eine anstrengende, aber sehr erfolgreiche Zeit für den Trägerkreis
  • Zeigte klar, dass mehr Menschen Artenschutz wollen

Lösungen für die Zukunft

Lokale Vernetzung

Das Ziel ist, Produzentinnen und Konsumentinnen lokal zu vernetzen und Menschen zusammenzubringen. Bei Besuchen auf Ökobetrieben kann dabei wertvolles Wissen vermittelt und gegenseitiges Verständnis gefördert werden. So können gemeinsam Lösungen entwickelt werden.

Lösungen für die Zukunft

Es ist wichtig, Sprache zur Kommunikation von Naturschutzzielen bewusster einzusetzen. Durch gezielte Ansprache und Wortwahl können Naturschutzanliegen klarer vermittelt und auch besser verstanden werden.

Aufmerksamkeit auf die Natur schärfen

Wir können den Menschen den Artenreichtum durch das aktive Erleben von Natur näher bringen. In unterschiedlichen Formaten ist es möglich Natur zu sehen, zu erleben und auf sich wirken zu lassen.

Ökologische Produkte kaufen

Auf individueller Basis können wir den Ökolandbau unterstützen, damit Landwirt*innen sehen, welche Produktionsweise von Verbraucherseite gewünscht ist und dass sich ökologische Praxis auch wirtschatlich lohnt.

Wertschätzung für Landwirt*innen Erhöhen

Im gleichen Zug können wir dazu beitragen, das Ansehen von Landwirt*innen im Ökolandbau und die Anerkennung für ihre ökologische Arbeit steigern. Landwirt*innen im Ökolandbau können stolz darauf sein, durch gute landwirtschaftliche Praxis Arten zu stärken.

Junge Menschen einbeziehen

Wie immer, sollten wir uns dafür starkmachen, die junge Generation auf die weiterhin höchst aktuelle Problematik des Artensterbens aufmerksam machen und so in die Diskussion miteinzubeziehen.

Biotopverbund voranbringen

Konkret können wir aktiv Artenschutzprojekte bewerben und untertützen. Zum Beispiel soll die Biotopfläche von Biotopverbund-Projekten auf 15% der bayrischen Offenlandfläche erweitert werden. So sollen Flächen von landwirtschaftlicher Nutzung ausgenommen werden. Mehr dazu findest du hier.

Lösungen für die Zukunft

Lokale Vernetzung

Das Ziel ist, Produzentinnen und Konsumentinnen lokal zu vernetzen und Menschen zusammenzubringen. Bei Besuchen auf Ökobetrieben kann dabei wertvolles Wissen vermittelt und gegenseitiges Verständnis gefördert werden. So können gemeinsam Lösungen entwickelt werden.

Lösungen für die Zukunft

Es ist wichtig, Sprache zur Kommunikation von Naturschutzzielen bewusster einzusetzen. Durch gezielte Ansprache und Wortwahl können Naturschutzanliegen klarer vermittelt und auch besser verstanden werden.

Aufmerksamkeit auf die Natur schärfen

Wir können den Menschen den Artenreichtum durch das aktive Erleben von Natur näher bringen. In unterschiedlichen Formaten ist es möglich Natur zu sehen, zu erleben und auf sich wirken zu lassen.

Ökologische Produkte kaufen

Auf individueller Basis können wir den Ökolandbau unterstützen, damit Landwirt*innen sehen, welche Produktionsweise von Verbraucherseite gewünscht ist und dass sich ökologische Praxis auch wirtschatlich lohnt.

Wertschätzung für Landwirt*innen Erhöhen

Im gleichen Zug können wir dazu beitragen, das Ansehen von Landwirt*innen im Ökolandbau und die Anerkennung für ihre ökologische Arbeit steigern. Landwirt*innen im Ökolandbau können stolz darauf sein, durch gute landwirtschaftliche Praxis Arten zu stärken.

Junge Menschen einbeziehen

Wie immer, sollten wir uns dafür starkmachen, die junge Generation auf die weiterhin höchst aktuelle Problematik des Artensterbens aufmerksam machen und so in die Diskussion miteinzubeziehen.

Biotopverbund voranbringen

Konkret können wir aktiv Artenschutzprojekte bewerben und untertützen. Zum Beispiel soll die Biotopfläche von Biotopverbund-Projekten auf 15% der bayrischen Offenlandfläche erweitert werden. So sollen Flächen von landwirtschaftlicher Nutzung ausgenommen werden. Mehr dazu findest du hier.

Naturschutzjugend
im LBV
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09174/4775–7651
Die Naturschutzjugend im LBV (NAJU Bayern) ist die eigenständige Jugendorganisation des Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V.
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